Pomona

Das Pomonagebiet ist sehr weitläufig und hat seinen Namen von der im Atlantik vorgelagerten Insel „Pomona Island“. Die Siedlung mit dem Namen Pomona im südlichen Namibia liegt etwa 40 km südlich von Kolmanskop und 4 km von der Atlantikküste im Diamantensperrgebiet. Das Pomonagebiet war während des Diamantenbooms in Namibia eine der ergiebigsten Gegenden. So wurden zwischen 1912 und 1914 mehr als 1 Million Karat (etwa 200 kg) gefördert. Die Diamanten waren hier so zahlreich vorhanden, dass sie Anfangs mit bloßen Händen aufgelesen werden konnten.

Heute ist Pomona – genau wie Kolmanskop – eine Geisterstadt. Pomona kann nur mit einer Sondergenehmigung besucht werden, welche mindestens 3 Tage vor dem Besuch angemeldet werden muss. Der einzige lizenzierte Veranstalter für Touren nach Pomona ist Coastaways Tours in Lüderitz.

Stauch's Lager

Stauch's Lager

Geschichte von Pomona

August Stauch durchquerte die Gegend rund um das später gegründete Pomona zusammen mit Professor Robert Scheibe aus Berlin zuerst im Januar 1909. Ursprünglich hieß Pomona zuerst „Pomonapforte“, da der Ort als „Eingang“ zu den Diamantenfeldern und -tälern im Pomonagebiet gesehen wurde. Die Flächen rund um das hügelige und felsige Pomona haben auch heute noch die von Stauch vergebenen Namen, unter anderem die von seiner Familie: Idatal (nach seiner Frau benannt), Barbaratal und Mariannental (benannt nach seinen Töchtern) und Stauchslager. Auch nach seinem Mitarbeiter Robert Scheibe benannte er eins der Gebiete: Scheibetal. Weitere Felder waren Hexenkessel oder auch das Märchental.

Blick auf Pomona

Blick auf Pomona

Maschinenhaus um 1910

Maschinenhaus um 1910

Landschaft mit Menschen

Landschaft mit Menschen

Landschaft mit Menschen

Landschaft mit Menschen

Gebäude in Pomona

Gebäude in Pomona

Wächter im Pomonagebiet

Wächter im Pomonagebiet

Messe und Wohnungen

Messe und Wohnungen

Pomonainsel

Pomonainsel

Auch in Pomona wurden innerhalb kurzer Zeit Wohnhäuser und Anlagen zur Diamantenförderung gebaut. Zum Transport von Arbeitern und Material gab es ebenso ein Schienensystem wie in Kolmanskop.

Die Diamantenmine war ca. 1 km von den Wohnhäusern entfernt.

Erinnerungen der Bewohner

Die in Pomona geborene Marianne Coleman erinnert sich unter anderem an die folgenden Details aus ihrer Zeit in Pomona:

Eine meiner frühesten Kindheits-Erinnerungen ist es, wie die Arbeiter mit leeren Marmeladengläsern, einem Spaten und einem kleinen Handbesen losgeschickt wurden. Abends kehrten sie mit Diamanten gefüllten Gläsern zurück. In Pomona fanden sie die schönsten Diamanten weit und breit. Die Arbeitszeit betrug 9 Stunden täglich, 6 Tage die Woche. Ausnahmen gab es nur zu Ostern, Weihnachten und Silvester.

Unser Haus lag auf einem Hügel, so dass der Sandsturm vorbeirauschte. Ich bin immer noch fasziniert von den Geräuschen des heulenden Windes. Die Elemente der Natur konnten dem Haus nichts anhaben, trotz der Tatsache, dass es aufgrund seiner Lage kaum gewartet werden konnte.

Die Verbindung zur Außenwelt war das Postamt in Pomona. Freitags nachmittags kam die Post und jeder wartete darauf, dass sie sortiert wurde.

Ebenso wie in Kolmanskop gab es auch in Pomona eine Kegelbahn. Den Deutschen wurde nachgesagt, dass sie – bevor irgendwas anderes gebaut wurde – zuerst eine Kegelbahn bauten. Es war nicht nur ihr Lieblingssport, sondern auch ein sozialer Treffpunkt für die Menschen.